MS-Teams im Homeschooling

MS-Teams ist ein tolles und auch sehr verbreitetes Werkzeug. Insbesondere die Integration mit Office 365 macht es auch für Home-Schooling gerade in der Krise interessant. Leider gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, damit umzugehen. Einige sind richtig, andere sind aber auch falsch, vor allem in Bezug auf die Rechte der Teilnehmer.

Chat

Chats kennen wir alle von diversen Social-Media-Plattformen. Wir neigen deshalb dazu, alle Themen über Chats zu lösen. Dennoch sollte man damit sehr vorsichtig umgehen. Zu nächst wirken sie wie eine harmlose Unterhaltung. Anders als diese, werden Chats gespeichert und sind jederzeit oft für einen großen Nutzerkreis zugänglich.Chats speichern jede Information, jeder kann sie kopieren und anderweitig nutzen und sie letztendlich auch mit anderen Daten aus dem Netz kombinieren. Chats sind also Teil eines nahezu öffentlichen digitalen Fußabdrucks, den jeder hinterlässt. Zu glauben, dass sich das durch Sanktionen verhindern ließe, wäre naiv.

Kann man

  • Unverbindliche Fragen und Antworten. 
  • Themen behandeln, die jeder (auch jeder außerhalb des Chats) hören darf.

Sollte man

  • Fragen der Schüler beantworten
  • Netikette beachten

Sollte man nicht

  • Verbindliche Aufgaben verteilen 
  • Verbindliche Lösungen abfragen

Darf man nicht

  • Zur aktiven Teilnahme an öffentlichen Chats verpflichten.
  • Verpflichtende Aufträge erteilen.
  • Bewertete Antworten abverlangen. 

Dokumente

Der Abschnitt „Dokumente“ ermöglicht die Ablage von Dokumenten, die jeder einsehen und ohne großen Schutz auch jeder verändern kann. Die Risiken etwa für die Verwertung und den Missbrauch der hinterlegten Daten sind ähnlich wie beim Chat. 

Der Dokumentordner ist praktisch für die Ablage von Lehrmaterialien. Er ist gänzlich ungeeignet für die Verteilung von Aufgaben und die Entgegennahme von Lösungen. Zum einen wird der Ordner in kürzester Zeit unübersichtlich. Zum anderen hat jeder Zugriff auf alle Lösungen, kann sie herunterladen, verbreiten oder schlicht für die eigene Lösung verwenden.

Kann man

  • Öffentlich für einen beliebigen Nutzerkreis zugängliche Dokumente ablegen.
  • Idealerweise sollte das Copyright an den Dokumenten frei sein.

Sollte man

  • Lehrmaterialien ablegen.
  • Ideales Format für reine Texte ist PDF. Texte zur Weiterverarbeitung in Word.
  • Für Animierte Sequenzen entweder ein Filmformat oder Power-Point
  • Für rechnende Sheets Excel.
  • Einheitliche Namenskonventionen verwenden

Sollte man nicht

  • Verbindliche Aufgaben ablegen.
  • Aufgaben und Lehrmaterialien in einem Dokument vermischen.

Darf man nicht

  • Zur Ablage in öffentlichen Dateiordnern verpflichten.
  • Insbesondere zur Ablage von Aufgabenlösungen verpflichten.

Aufgaben

werden und Lösungen entgegengenommen werden dürfen. Er sollte aber auch nur zu diesem Zwecke eingesetzt werden. Damit wird sichergestellt, dass die Aufgaben an einer Stelle strukturiert auffindbar sind und die Lösungen nur zwischen Schüler*in und Lehrer*in ausgetauscht werden. Hier kann man auch gut erkennen, welche Aufgaben noch offen und welche erledigt sind.

Der Aufgabenbereich ist der einzige Bereich, in dem Aufgaben abgelegt

Kann man

  • Aufgaben ablegen
  • Lösungen einsammeln.

Sollte man

  • Aufgaben mit klaren Dateinamen versehen
  • Klare Termine setzen
  • Aufgaben dauerhaft zugänglich lassen
  • Die richtigen Formate verwenden

Sollte man nicht

  • Aufgaben vor Abgabefrist löschen
  • Aufgaben mit Lehrmaterialien mischen
  • Unzweckmäßige Formate verwenden (etwa PDF zur Textbearbeitung)
  • Schüler Lehrmaterial abschreiben lassen

Darf man nicht

  • Lösungen anderen in digitaler Form ohne explizite Genehmigung zugänglich machen